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Kuhhaus

Nach den Umbauten und Sanierungen der reetgedeckten Scheune, des Schafstalls und des Torhauses wurde die Südscheune (ehemaliges Kuhhaus) als letztes Gebäude des barocken Wirtschaftshofgefüges einer umfassenden Sanierung und Umnutzung unterzogen. Das um 1760 entstandene und Anfang des 20. Jahrhunderts durch einen Brand vollständig zerstörte Stallgebäude war 1924 wieder aufgebaut worden. Ende des 20. Jahrhunderts erwies sich in ihm die Viehhaltung als unwirtschaftlich, sodass das Gebäude lange leer stand und baufällig wurde.

 

Bei der im Jahr 2022 abgeschlossenen Renovierung durch die Stahlberg Stiftung blieben lediglich drei der denkmalgeschützten Außenwände erhalten und wurden mit neuen Fundamenten unterfangen. Anschließend wurde das Gebäude von der Sohle an neu errichtet. Dabei konnte die Südseite als Neubau behandelt werden und sich den funktionalen Anforderungen des Inneren anpassen.

 

Im Zentrum des Gebäudes entstand ein 250m² großer Saal, der über kreuzförmigem Grundriss als ein aufstrebendes Kreuzgewölbe in hellem dänischen Sichtmauerwerk ausgeführt wurde. Der Saal ermöglicht mit seinen Nebenräumen (Bar, Garderobe, Körting-Kabinett und Beurmann-Kabinett) Ausstellungen, Konzerte und kleinere Veranstaltungen. Komplettiert wurde die Südscheune durch Ferienwohnungen, Gästezimmer und Seminarräume, die einerseits der hohen Nachfrage nach dem Erholungsort Hasselburg gerecht werden, andererseits Künstlern den Raum bieten, sich für die Dauer eines Projektes niederzulassen.

 

Das gesamte Innendesign dieses Hauses ist unprätentiös und knüpft an das des Torhauses an, was kein Zufall ist. Hendrik Gruß war dort als Mitarbeiter von Biwer+Mau Architekten für die Projektleitung verantwortlich und hatte diese Linie mitentwickelt. Er setzte sie jetzt beim von seinem eigenen Büro Beissert + Gruss verantworteten Kuhhaus im gleichen Geist und mit weitgehend denselben Materialien fort.

 

Das Raumkreuz des Saales ist auch ein Wegekreuz, welches das Kuhhaus mit den anderen Bauten auf dem Gelände und dem Park verbindet. Das KULTUR GUT HASSELBURG ist wieder zu einem vollständigen Ensemble zusammengewachsen. Es entzieht sich nicht wie viele andere private Güter der Öffentlichkeit, sondern bittet sie zu Gast, zu Ausstellungen, Konzerten, Musicals, Lesungen. Oder zum Wohnen für eine Weile.

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